Aufmarsch der Südanflug-Gegner

Publiziert von VFSNinfo am
Demo-01-2004.jpgTausende haben am Flughafen gegen Südanflüge demonstriert. Mit dabei waren viele Gemeindepolitiker und der Stadtpräsident von Zürich.

Die Demonstrierenden aus diversen Zürchseegemeinden zogen mit gelben Ballons in der Hand, Transparenten und einheitlichen gelben Mützen vom Balsberg zum Flughafen. Am kilometerlangen Demozug mit Pfeifkonzert beteiligten sich auch diverse Behördenvertreter aus betroffenen Gemeinden, des Zürcher Oberlandes und am Zürichsee. Laut Polizeiangaben nahmen rund 7000, laut den Veranstaltern über 10 000 Menschen am Protestmarsch teil. (TA-Online, 31.1.04)

Aus der Stadt Zürich, wo vor allem der nördliche Stadtkreis Schwamendingen unter Südanflügen leidet, kamen drei der neun Stadträte an die Demo, darunter Stadtpräsident Elmar Ledergerber.

Zur Kundgebung aufgerufen hatten diverse fluglärmkritische Organsisationen, die im «Verbund Flugschneise Süd - Nein» zusammengeschlossen sind.

In einer Petition, die in den nächsten Wochen der für den Flughafen zuständigen Regierungsrätin Rita Fuhrer übergeben wird, verlangen sie neben einem «sofortigen Stopp der unsinnigen Südanflüge» auch den Verzicht auf das im Bau befindliche Instrumentenlandesystem (ILS) der Piste 34 sowie eine Plafonierung der Flugbewegungen bei 250\'000 jährlich (aktuell rund 290\'000).

Organisator Thomas Morf, Präsident der Vereinigung Flugschneise Süd, sprach an der Schlusskundgebung vor dem Flughafen zu den «Lieben Schneisern». Der Bund trete die Rechte der Betroffenen mit Füssen, indem Einsprachen regelmässig die aufschiebende Wirkung entzogen werde. Uns bleibt nur, mit den Füssen abzustimmen, sagte Morf.

Der Zürcher Stadtpräsident, der keine Ansprache hielt, zeigte sich vom Aufmarsch beeindruckt. Er sei das Ventil einer berechtigten Wut. Die Politik nehme das Problem noch immer nicht ernst genug, deshalb seien solche Grosskundgebungen wichtig.

Gemäss den Plänen des Flughafens soll bis April die erste Stufe des ILS realisiert sein. Dank dieser Navigationshilfe können die Flugzeuge im Südanfluge am Morgen zwischen 6 und 7 respektive 9 Uhr (an Wochenenden) auch bei schlechterer Witterung landen. Bis Herbst soll dann die zweite Stufe des ILS noch wetterunabhängigere Südanflüge bringen. (grü/sda)