Die Argumente der Befürworter greifen (Leserbriefe ZOL)

Publiziert von VFSNinfo am
Die Argumente der Initiativbefürworter, alles durch Statistiken erhärtete Fakten, scheinen erfreulich gut zu greifen: Selbst die Flughafenangestellten glauben den leeren Drohungen der Luftfahrtlobby nicht mehr. Wie sonst kann man sich erklären,  dass von angeblich 192\'000 vom Flughafen abhängigen Arbeitnehmern gerade mal drei Dutzend den Weg zu dieser doch etwas seltsamen «Demo» gefunden haben? Und das obwohl der Organisator aufgefordert hatte auch Verwandte und Bekannte mitzubringen um einen eindrucksvollen Auftritt zu ermöglichen?
Klaus Naegeli, Ebmatingen

250\'000 Möglichkeiten reichen völlig
Ich will fliegen. Ich sage Ja zum Flughafen. Ich will, wie schon heute auch, in der Zukunft 125\'000 Möglichkeiten haben, von Zürich aus in die Ferien zu fliegen oder an einen Geschäftstermin, und ich will 125\'000 Möglichkeiten haben, auch wieder in die Schweiz zu rückzukehren.
Das reicht mir völlig aus, denn ich will auch Verantwortung tragen, dass diejenigen Menschen, denen ich damit Lärm zumute, mit diesem Lärm einigermassen leben können, dass Kinder in der Nacht neun Stunden schlafen können.
Wo persönliches Wohlergehen der Menschen beeinträchtigt wird, muss privatwirtschaftliches Handeln begrenzt werden. Wenn dies zu einem Grounding führen sollte, zweifle ich an den Fähigkeiten der Flughafenmanager. Bringen wir den Flughafen zurück zu den Menschen, indem wir Ja stimmen für die Flughafeninitiative .
Thomas Koch, Winterberg

Stopp dem Grössenwahn
Ausgerechnet das Grounding wird als Argument gegen die Initiative ins Feld geführt. Können sich die Flughafenturbos schon nach sechs Jahren nicht mehr erinnern, warum es zum Grounding kam? Jedermann weiss, dass der Grössenwahn der Swissair-Manager die Airline zum Absturz brachte. Die Initiative verhindert einen neuen Grössenwahn und den verzweifelten Versuch, die überrissene 5. Bauetappe durch Umsteiger rentabel zu machen. Ein besseres Argument als das Grounding gibt es nicht für ein Ja zur Initiative.
Margarita Zemp, Gockhausen

Eigengoal der Initiativgegner
Die Luftverkehrslobby will kein zweites Grounding. Es genügt ihr, wenn sie eines verschuldet hat. Hat sie damit doch das beste Argument für die Flughafeninitiative geliefert -  den Beweis, dass die Begrenzung der Flugbewegungen auf 250\'000 pro Jahr für die Schweizer Wirtschaft und den Wohlstand der Bevölkerung überhaupt keine Gefahr bedeutet.
Der gegenwärtige Boom, von dem der Kanton Zürich am meisten profitiert, ist in keiner Weise durch den Flugverkehr bedingt. Die Schweizer Wirtschaft ist sogar besser dran, je weniger sie vom Luftverkehr abhängig ist.
Auch Kloten hat die Schmach des Groundings überlebt. Nur ihr damaliger Stdatpräsident wurde inzwischen gegroundet.
Ein Ja zur Flughafeninitiative ist schon deswegen nötig, damit Swiss-Chef Franz nicht wie seinerzeit Bruggisser der Erfolg in den Kopf steigt und er zu viele Flugzeuge kauft und es tatsächlich zu einem zweiten Grounding kommt. Der Luftverkehr ist bekanntlich nie gegen eine Katastrophe gefeit.
Ausser den einfältigen Schlagworten hat die Flughafenlobby mitsamt ihren genötigten, sich selber unglaubhaft machenden Mitläufern keine tauglichen Argumente gegen die Initiative.
Walter Beckmann, Uster

ZOL, 06.10.2007


siehe auch:
Ein Grounding ist genug! (VFSN)
Kampagne der Flughafenlobby kommt sehr schlecht an (Leserbriefe TA)
Viele freuen sich auf weniger Flüge (Leserbriefe TA)
«Die Bevölkerung will fliegen» (TA)