Überarbeitetes Gesuch für «gekröpften» Nordanflug (NZZ)

Publiziert von VFSNinfo am
Flughafen geht auf BAZL-Forderung ein

Die Flughafenbetreiberin Unique hat beim Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) ein überarbeitetes Gesuch für den gekröpften Nordanflug auf den Flughafen Zürich eingereicht. Neu wird bereits die Kurve vor dem Endanflug nach Sicht geflogen.

(sda)  Der Anflug soll aus dem Warteraum GIPOL im Gebiet Frick via Würenlingen und Siglistorf bis in die Nähe von Weiach nach Instrumenten geflogen werden, wie Unique in einer Mitteilung vom Dienstag schreibt. Der darauffolgende Kurvenflug sowie der Endanflug erfolgen nach Sicht, wie dies vom BAZL verlangt wurde.

Höhere Sichtweite verlangt

Der Pilot müsse die Piste deshalb bereits vor der Kurve sehen, schreibt Unique weiter. Die minimale Sichtweite für den Anflug müsse deshalb neu zehn statt acht Kilometer betragen. Der Kurvenflug nach Sicht bedingt auch zusätzliche Hindernisbefeuerungen am Stadlerberg. In einer ersten Phase ist der gekröpfte Nordanflug laut Unique für die Zeit zwischen 6 und 7 Uhr vorgesehen. Das Planungsgesuch ist Bestandteil des Ende Oktober 2006 beim BAZL eingereichten, überarbeiteten Gesuchs.

Unique setze alles daran, dass der neue Anflug aus Norden möglichst bald eingeführt werden kann, heisst es in der Mitteilung weiter. Allerdings könne der «Gekröpfte» nur bei gewissen Wetterbedingungen geflogen werden.

Tiefere Kapazität

Die Sicht muss grösser sein als zehn Kilometer und die Wolkengrenze muss höher liegen als 3100 Fuss oder rund 950 Meter. Darum wird der Anflug nur an ungefähr 40 Prozent der Tage möglich sein. Die Kapazität liegt bei rund 18 bis 24 Flügen pro Stunde.

Unique und die Flugsicherung Skyguide arbeiteten bereits an der Weiterentwicklung des gekröpften Nordanflugs, heisst es in der Mitteilung weiter. Ziel sei es, dereinst auch bei schlechtem Wetter und mit höherer Kapazität fliegen zu können. Dafür müsste aber auf einer längeren Strecke nach Instrumenten geflogen werden können, erklärte Unique-Sprecherin Sonja Zöchling auf Anfrage. Die europaweite Einführung der dafür notwendigen Technologien wird jedoch noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

NZZ, 07.11.2006