Der Verein «Flugschneise Süd – NEIN» (VFSN) fordert Anpassungen im Sachplan Infrastruktur der Luftfahrt (SIL). Dieser basiere auf veralteten Zahlen. Der VFSN hat beim Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) einen entsprechenden Antrag eingereicht.
Die dem SIL zu Grunde liegenden Prognosen der Anzahl Flugbewegungen für das Jahr 2020 seien markant zu hoch, sagte VFSN-Präsident Thomas Morf heute vor den Medien in Bern. Sie stammten aus dem Jahr 1999 und gingen von knapp 400\'000 Flugbewegungen aus.
Bei einer Prognose, die auf den tatsächlichen Flugbewegungen von 2004 basiere, resultierten für das Jahr 2020 weniger als 350\'000 Flugbewegungen. Bei der Erarbeitung des Luftfahrtberichtes 2004 des Bundes seien die rapide sinkenden Verkehrszahlen bereits bekannt gewesen, sagte Morf.
Trotzdem seien eine Berücksichtigung im Luftfahrtbericht und die entsprechende Fortschreibung im SIL unterlassen worden. Bei der speziellen Situation des Flughafens Zürich sei es entscheidend, wie hoch die Zahl der Flugbewegungen sei, schreibt der VFSN in seinem Antrag.
Südanflüge unnötig
Denn gemäss Positionspapier der Flughafen Zürich AG, lasse das bisherige Pistensystem mit Nordausrichtung ein Wachstum bis zu einem Verkehrsaufkommen von rund 350\'000 Flugbewegungen zu. Damit werde es auch im Jahr 2020 den Bedürfnissen genügen. Dies bedeute, dass weder die neuen Südanflüge noch zusätzliche Ostanflüge notwendig seien.
Kritik übt der VSFN auch am Luftfahrtbericht, der in der Sommersession von den eidgenössischen Räten behandelt wird. Dieser sei realitätsfremd und voller Widersprüche. Zudem berücksichtige er einseitig die wirtschaftlichen Interessen der Luftfahrtindustrie und vernachlässige die Interessen von Mensch und Umwelt.
Der VFSN hat rund 5000 Mitglieder. Sein Ziel ist, die Überflüge der südlichen Regionen des Flughafens Zürich durch zivile Flugzeuge zu verhindern. Er macht sich deshalb für den gekröpften Nordanflug stark. (cpm/sda) (TA, 25.05.05)