Flugschneise Süd - NEIN

Pfaffhausen, den 1. November 2003

Wir geben nicht auf !

Liebe Schneiser

Seit über 1 1/2 Jahren kämpfen wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln gegen neue Flugrouten über dicht besiedelten Gebieten. Dass wir uns gegen die ungesetzlichen und menschenverachtenden Südanflüge wehren, uns aber auch gegen die zusätzlichen Ostanflüge aussprechen ist kein Geheimnis.

Wir haben alles versucht. Wir haben Politiker von Bund, Kantonen und Gemeinden sachlich und objektiv informiert. Wir haben alle Rechtsmittel ergriffen. Wir sind mit 10'000 weiteren Betroffenen friedlich durch die Bahnhofstrasse marschiert. Wir haben alles Menschenmögliche unternommen, aber all das hat wenig genützt. Die wirtschaftlichen Interessen und ein drohender Imageverlust von Unique werden höher gewichtet als die legitimen Interessen und Bedürfnisse von über 200'000 direkt betroffenen Bewohnern. Ein finanzieller Gewinn von Unique ist wichtiger als die Sicherheit, die Gesundheit und die Lebensqualität von Hunderttausenden Bürgern im Kanton Zürich.

Dass neue Flugrouten über dicht besiedelten Gebieten eingerichtet werden, ist verabscheuungswürdig und ein Skandal. Was aber wirklich bedenklich stimmt, ist das Vorgehen unserer Regierung. Der Regierungsrat in Zürich ignoriert bewusst und willentlich Gesetze, die zum Schutze der Menschen geschaffen wurden. Der Bundesrat und die Departemente von BR Leuenberger unterstützen das aktiv, indem sie unsere Rechtsmittel wirkungslos machen.

Was in den letzten Monaten geschehen ist hat nichts mehr mit Demokratie und Rechtsstaat zu tun, sondern erinnert eher an eine Bananenrepublik. Ist das die Art und Weise, wie künftige Probleme und Herausforderungen in der Schweiz gelöst werden sollen?

Wir geben nicht auf! Wir haben nicht resigniert!

· Wir werden uns einsetzen, dass möglichst wenig Menschen von den Emissionen betroffen werden, und dass diese Emissionen künftig nicht weiter zunehmen sondern abnehmen.

· Wir kämpfen dafür, dass wir als Menschen einen höheren Stellenwert bekommen als die finanzielle Situation einer Firma.

· Wir kämpfen weiter für einen Flughafen, der den Bedürfnissen der Anwohner und der Schweizer Wirtschaft und Bevölkerung gerecht wird.

· Wir kämpfen weiter gegen eine Luftfahrtpolitik, die von Grössenwahn bestimmt ist.

· Wir kämpfen für eine Schweiz, in der auch von Politikern die Gesetze respektiert werden.

· Wir werden auf unsere Rechte nicht verzichten.

Wir haben am Donnerstag versucht, ohne die Sicherheit von Flugpassagieren zu gefährden, den ersten Südanflug zu verhindern. Das ist nicht gelungen!

Was aber viel wichtiger ist, dass wir gemeinsam gezeigt haben, dass die Bevölkerung in der Flugschneise Süd bereit ist, sich zu engagieren und für ihre Sicherheit und Lebensqualität zu kämpfen.

· Wir wollen einen Flughafen, bei dem die betroffenen Anwohner im Zentrum stehen und nicht die Gewinnoptimierung.

· Wir werden uns einsetzen, dass möglichst wenig Menschen von den Emissionen betroffen werden, und dass diese Emissionen künftig nicht zunehmen sondern abnehmen.

Was ist als Nächstes zu unternehmen?

· Über die vom VFSN und weiteren eingereichten Beschwerden wurde nicht in der Sache entschieden. Es wurde einzig die Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung abgelehnt. Diesen Entscheid fechten wir beim Bundesgericht an. Wir drängen darauf, dass die Beschwerde nicht wie angekündigt frühstens in einem Jahr behandelt wird, sondern sofort.

· Nun werden die Klagen auf Schadenersatz aktuell. Mit Juristen erarbeiten wir Vorschläge für das weitere Vorgehen. Sobald die Ergebnisse vorliegen, informieren wir Sie.

· Nehmen Sie teil an den Mahnwachen, welche jeden Sonntag von 10.00 bis 11.00 am Flughafen Zürich, Check-in 1, stattfinden. Die Verantwortlichen müssen die Ängste und Verunsicherung der Bevölkerung spüren.

Liebe Schneiser, wir sind überwältigt von den vielen Mails und Briefen, in denen Sie uns Ihren Dank aussprechen. Sie ermutigen und bestärken uns, den eingeschlagenen Weg fortzuführen.

Wir versichern Ihnen, dass unser Wille, die widerrechtlich eingeführten Südanflüge zu bekämpfen, ungebrochen ist.

Mit freundlichen Grüssen

Verein Flugschneise Süd – NEIN

Der Vorstand


NUR GEMEINSAM SIND WIR STARK!